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Charles Baudelaire DIE KÜNSTLICHEN PARADIESE

Hörspiel von Kai Grehn

Aus dem Französischen von Max Bruns
Mit: Alexander Fehling, Jeanne Moreau & Jule Böwe sowie mit Kompositionen von: alva noto, Anne Clark & Murat Parlak, Gevorg Dabaghyan, Matt Elliott, Mariahilff, Nouvelle Vague, Helmut Oehring, Original Kocani Orkestar, Sandow, Tarwater, Tuxedomoon, Ulver
Ton Wortaufnahmen: Peter Kainz im Studio H2 Berlin
Mischung: Z.A.P. im Studio 13 Potsdam
Regie- & Produktionsassistenz: Ronald Klein
Länge: 79 min
Dramaturgie: Holger Rink
Bearbeitung & Regie: Kai Grehn
Eine Produktion von Radio Bremen mit dem Hessischen Rundfunk, dem Rundfunk Berlin Brandenburg und dem Saarländischen Rundfunk sowie mit freundlicher Unterstützung des ZKM Karlsruhe 2011
Hörbuch-CD bei Hörbuch Hamburg 2011 | 16,95 Euro | ISBN 978-3-89903-033-4

  • Deutscher Hörbuchpreis 2012 (Das besondere Hörbuch/ Besonderer Wagemut)
    • Nominierung für den Deutschen Hörspielpreis der ARD 2011
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      BAUDELAIRE: Der gesunde Verstand sagt uns, daß die Dinge der Erde nur sehr wenig Realität besitzen und daß es Wirklichkeit einzig in den Träumen gibt. Um das natürliche wie das künstliche Glück zu verdauen, braucht es zunächst einmal den Mut, es hinunterzuschlucken; und die, die vielleicht das Glück verdienten, auf sie hat die Glückseligkeit – so wie die Sterblichen sie verstehen – von jeher als Brechmittel nur gewirkt….

      Die Werke des französischen Dichters Charles Baudelaire (1821-1867) inspirieren bis heute Künstler auf der ganzen Welt. Sein Essay „Die künstlichen Paradiese“ von 1860 ist ein leidenschaftliches Plädoyer für den Rausch, die Fähigkeit und Bereitschaft des Menschen zum Ausnahmezustand des Geistes und der Sinne.
      150 Jahre später hat Kai Grehn Baudelaires Text adaptiert und für den Schauspieler Alexander Fehling neu eingerichtet und zahlreiche Bands, Musikerinnen und Musiker gebeten, sich von Baudelaires Prosagedicht ’Enivrez-Vous’ (’Berauscht euch’) inspirieren zu lassen für ein Musikstück. Die Schauspielerin Jeanne Moreau hat Baudelaires ’Enivrez-Vous’ zudem im französischen Original eingesprochen. Wort und Musik wurden anschließend klanglich rhythmisiert und strukturiert zu einem akustischen Fest für und mit Baudelaires Texten, zu einem Berauschen an seiner Poesie: „Es ist die Stunde des Rausches! Willst du als geschundener Sklave der Zeit nicht unterliegen, berausche dich! Berausche dich ohne Maß! Mit Wein, mit Poesie oder mit Tugend, ganz wie du magst!“.

      Interview mit Kai Grehn

      BRAUSCHET EUCH

      „Hörern, denen der Sinn nach einem Ausnahmezustand des Geistes steht und die womöglich, anstatt sinnlos durch die Gänge der Drogerie-Discounter zu streifen, lieber gleich zu richtigen Drogen greifen, sei ein Hörstück nach Charles Baudelaire ans Herz gelegt: DIE KÜNSTLICHEN PARADIESE.“
      (Jens Sparschuh, Tagesspiegel, 28.05.2011)

      „Alexander Fehling ist auch hier wieder ein wunderbarer Erzähler mit weit aufgefalteter Interpretationsfähigkeit, ein Sprecher, wie man ihn sich besser, subtiler, intelligenter für diesen Text kaum vorstellen kann.“
      (Angela di Ciriaco-Sussdorff, Funkkorrespondenz, 25.03.2011)

      „Jeanne Moreau könnte auch Telefonbücher vorlesen, man würde ihr gebannt zuhören. Ihre Stimme, ihre Präsenz, ihre Art zu erzählen – gigantisch. Monstre sacré nennen die Franzosen eine wie sie. Es ist ein Coup, dass es gelungen ist, sie für Kai Grehns kraftvolle Hörspiel-Inszenierung von Baudelaires „Die künstlichen Paradiese“ zu gewinnen.“
      (Jens Bisky, Süddeutsche Zeitung, 30.04.2011)

      „Der Regisseur wiederum gibt sich der Baudelaire’schen Poesie hin, um einen höchst musikalischen Sprach- und Klangrausch zu generieren.“
      (Esther Boldt, epd Medien, 25.03.2011)

      „Als kleine Sensation kann die musikalische Playlist gelten, die Grehn mit Kultmusikern wie alva noto, Anne Clark, Nouvelle Vague oder Tuxedomoon erarbeitet hat: Sie alle instrumentieren in ihrer Manier das «Enivrez-vous». Dem flüchtigen radiofonen Gesamtkunstwerk möge das Hörbuch berauschende Dauer verleihen.“
      (Christiane Zintzen, NZZ, 01.07.2011)

      „Der Regisseur Kai Grehn hat ein musikalisches Hörstück inszeniert, das sich in kongenialer Weise der Erinnerungsarbeit an die Freuden und Nöte des Rausches annimmt.“
      (Peter Meisenberg, WDR5, 06.08.2011)

      „Rausch des Hörgenusses.“
      (MDR Figaro, 13.03.2011)

      „Lauschgift für die Sinne.“
      (Stern, 28.03.2011)

      „Opium für die Ohren.“
      (Maulbeerblatt, 07/ 2011)

      „Vorsicht, Suchtgefahr!“
      (Cosmopolitan, 04/ 2011)

      „Die musikalischen Beiträge von 12 Bands, darunter die Amerikaner Tuxedomoon, Ulver aus Norwegen, Tarwater aus Berlin und die britische 80er Jahre Legende Anne Clark decken ein breites Spektrum ab. Mal kühl schwebend, mal gefühlig, mal sphärisch, leicht jazzig, kraftvoll düster oder orientalisch aufgeputscht. Kaum eines der Stücke drängt sich in den Vordergrund, sondern das Hören wird zu einem sanften Gleiten von einer geschickt montierten Textpassage zur nächsten. Der stärkste Wirkstoff in der von Regisseur Kai Grehn angerührten Mischung, ist Baudelaires elegante, zurückhaltende, aber dennoch leidenschaftliche Prosa.“
      (Christian Seebaum, WDR3, 16.05.2011)

      „Spannend ist die Musik auf „Die künstlichen Paradiese“ auch und gerade deswegen, weil sie die unterschiedlichen Aspekte des Rauschs hörbar macht: Rausch als Betäubung, als himmlischer Schwebezustand oder als alle Grenzen sprengende Ekstase.“
      (Tobias Lehmkuhl, DeutschlandRadio, 08.04.2011)

      „Kai Grehns „Die künstlichen Paradiese“ ist ein ungewöhnliches und mutiges Hörstück. Fernab jedes Mainstreams lässt er sich und zwölf verschiedenen Musiker und Bands von einem Gedicht inspirieren und stellt in diesen Kontext den Essay „Les paradis artificiels“ vor. Alexander Fehling spricht den Text umgeben von Musiken unterschiedlichster Künstler, die mit ihren ganz eigenen Interpretationen dem Stück immer neue Facetten mitgeben.
      Natürlich ist das Format sehr eigen und wird nur ein spezielles Klientel an Hörern ansprechen. Dennoch hat HörbucHHamburg diese Produktion auf CD veröffentlicht und so können auch Hörer jenseits des Radios in den Genuss dieser besonderen, sehr stimmigen Produktion kommen.
      Ein aufwendiges, aber gelungenes Projekt – wenngleich es nicht jedem Ohr gefallen dürfte. Wer auf der Suche nach einem besonderen Hörerlebnis ist, der sollte sich einen Besuch der „künstlichen Paradiese“ gönnen.“

      (hoerspieltipps.de)

      „Charles Baudelaires Essay „Die künstlichen Paradiese“ ist Analyse des Rausches und zugleich unendliche Sehnsucht danach, von der auch Baudelaires Gedicht „Berauschet euch“ getragen wird. Zwölf unterschiedlichste Musiker haben sich von diesem Gedicht zu leidenschaftlichen musikalischen Interpretationen inspirieren lassen, die der Regisseur Kai Grehn mit Baudelaires Essay als Fundament zu einer Collage des Rauschhaften verdichtet. Alexander Fehling, Jule Böwe und Jeanne Moreau leihen dem großen französischen Autor ihre Stimme. Wie leicht es sein kann, „mit einem einzigen Flügelschlag das Paradies zu erlangen“ – Verführung pur!“
      (Begründung der Preisträgerjury DHP 2012)

      www.alvanoto.de
      www.anneclarkofficial.com
      www.dabaghyan.com
      www.thirdeyefoundation.com
      www.mariahilff.de
      www.nouvellesvagues.com
      www.helmutoehring.de
      www.murat-parlak.de
      de.wikipedia.org/wiki/Original_Kočani_Orkestar
      www.sandow.de
      www.tarwater.de
      http://www.tuxedomoon.co
      ulver.bandcamp.com